JMS Erzhausen

JMS–Blog

Von: Johannes Olschina

Üben – Der Weg ist das Ziel

ÜBEN – Der Weg zum Ziel

Sicherlich kennt ihr das chinesische Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“, was uns einiges über effektives Üben und den damit verbundenen Mühen und Launen des Menschen verrät. Denn eigentlich sollte es ja Spaß machen, das Üben oder?
Die meiste Zeit verbringt der Musiker an seinem Instrument mit Üben (der Weg) und nicht mit dem Vortrag (das Ziel). Insofern sollten wir mit großer Motivation diesen wichtigen Weg bestreiten.
Die Instant-Gesellschaft, in der wir leben, ist geprägt vom „Sofort“ und vom „In der Kürze liegt die Würze“
Führerschein im Urlaub, schnell zubereitete Gerichte oder sind es die versprochenen Gratistricks, mit denen man angeblich 60 Akkorde in Kürze auswendig lernen kann (aus „Frei Klavier Spielen“)
Alles muß schnell und noch schneller gehen. Das richtige Üben setzt aber gewisse Grundfähigkeiten und Einstellungen voraus, damit wir das Ziel (z.B. den fehlerfreien Vortag von Beethovens „Für Elise“ ) erreichen, die da wären:

1. Geduld und Ausharren

Bis sich ein gewisser Lernerfolg einstellt, braucht es ganz konkrete Schritte, um diesen genießen zu können. Z.B. ist es wichtig, langsam aber stetig die Übungszeit zu erhöhen, um die Muskelkraft der Hand und der Finger nicht überzustrapazieren. Nervenbahnen werden durch Automatismen beim Üben immer in der gleichen Art und Weise stimuliert, sodaß Abläufe wie z.B. Tonleitern, Dreiklänge und Umkehrungen wie selbstverständlich von alleine funktionieren. Wie im Fitness- studio kann man hier nicht sofort die Fortschritte erkennen. Hier sind Kontinuität und langsames Steigern der Anwendungen nötig.

2. Perspektiven

Grundsätzlich sind beim Üben am Instrument zwei Arbeitsweisen möglich:

  • a) langsames Üben mit großem Fingeranschlag über längere Phrasen
  • b) schnelles Üben mit kleinen Fingerbewegungen über kurze Motive

Ein Stück sollte nie zu lange langsam geübt werden, wenn man am Ende doch die schnellen Finger benötigt, da hier sonst falsche Bewegungen einstudiert werden. Die Vorteile des langsamen Spiels liegen auf der Hand: Fingersätze festlegen, konsequentes Notenlesen und Anschlagskontrolle Dabei gehen wir stets davon aus, dass jede Hand separat geübt wird, bis der „Flow“ der Melodie und der Rhythmik zu hören sind. Auch wenn man schon für das beidhändige Spiel gewaffnet ist, sollte man immer wieder zum langsamen Spiel zurückkehren, um Fehler auszumerzen und das fehlerfreie Spiel einzustudieren. Übrigens sollte die letzte Durchspielprobe am Ende einer Übe- sitzung nicht die schnellste sondern die sicherste mit den wenigstens Fehlern sein. Damit verab- schieden wir uns nämlich von unseren Händen für eine ganze Weile. Sollten sich dann Fehler in den Abläufen der Hand-Handkoordination eingeschlichen haben, werden wir das am nächsten Tag zu spüren bekommen, indem wir eine wesentlich längere Einspielzeit benötigen.

3. Entspanntes Üben, auch wenn nicht gleich alles funktioniert

Zu wissen, was uns die PPI (post practice improvement) für das Üben verrät, ist von ganz besonderer Bedeutung. Es handelt sich hierbei um die automatische Verbesserung nach dem Üben. Sie resultiert aus phsiologischen Veränderungen der Hand beim Erlernen einer neuen Technik. Diese Verbesserung funktioniert nur, wenn man genug fehlerfreie Übungsabläufe für eine Übestelle hinter sich gebracht hat (z.B. die 32stel-Stelle bei „Für Elise“ im 2.Teil ab Takt 30) 

Folgender Tipp:

 

Sollte eine Stelle trotz häufigen Übens nur noch schlechter werden, sofort aufhören und eine letzte einhändige Runde mit getrennten Händen ausführen.

In diesem Sinne: Vertrauen wir auf den nächsten Tag und seinen Möglichkeiten

So finden Sie uns

Wir unterrichten in der
Industriestrasse 6-8
in 64390 Erzhausen.

w

So erreichen Sie uns

Telefonisch erreichen Sie uns
von 10:00 bis 19:00 unter der Nummer 0171 5760176.

Per eMail sind wir rund um die Uhr erreichbar.

Kartenbild: OpenStreetMap, ODbL 1.0

Kooperationspartner